Eilighabend

Salzburg, Sonnenaufgang, Festung Hohensalzburg, Foto: Alexa Schober
Foto: Alexa Schober

Hier noch eine Weihnachtsfeier, da noch ein Punsch-Umtrunk (im Grünen), dort das nächste Blinklichtlamettaschnörkeldingsmusthave (im Abverkauf seit Ostern), termingerechte Bilanz-Züge, Revisionen, Abschlussrechnungen und firmeninterne Businessplan-PowerPoint-Meisterkreationen, standardisierte Megastaus und gestresst-frustrierte Gesichter am urbanen Fließband.
Ach, du schöne, stillste Zeit des Jahres.
Von Heiligabend zu Eilighabend ist der Sprung nicht nur für Schriftzeichen ein kleiner.
Ich werde diese Verkommerzialisierung des Dezembers wohl nie begreifen, und das muss ich auch nicht.
Ich registriere sie – heuer viel mehr, als je zuvor.
Weil ich da einfach nicht mitmache – heuer noch weniger, als je zuvor.
Ich bin.
Bei mir.
Und sehr sonnenhungrig.
Weil es mir unsere Breitengrade zu dieser Jahreszeit nicht erlauben, meine Energietanks bedarfsgerecht zu füllen, fliege ich ihr hinterher, der Sonne. Ohne es eilig zu haben, dennoch nachdrücklich. Heuer wieder. Und in den kommenden Jahren werde ich das mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit auch tun. Und ich bin unendlich dankbar dafür, das nach wie vor tun zu können.
Die Wintersonnenwende steht kurz bevor, das Licht kommt zurück! Tanzend und mit Sand unter den Füßen werde ich die Rückkehr der Sonne begrüßen – diese Feuerkugel da oben ist auch in Äquatornähe dieselbe ;)
Ich freue mich auf 2024, mein inneres neues Jahr hat verheißungsvoll bereits vor einer Woche begonnen.
Habt es ruhig und friedlich, alle zusammen.
Und seid dankbar.
Für alles.
Es gibt kein Gut oder Schlecht, es gibt nur eigene Wertungen zu bestehenden Tatsachen ✨
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Redox

Magic Moments am Schneibstein, Foto: Alexa Schober, Salzburg 2020

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Die Welt braucht Menschen wie dich.
Menschen, die sich etwas annehmen, und damit andere berühren.
Die Verletzlichkeit in ihrem Leben zulassen und nicht beim ersten Anzeichen von Komplexität weglaufen, die Zeit und Mühe in das investieren, was sie wollen, was sie begeistert, wofür sie brennen.
Menschen, die tolerant und aufgeschlossen sind, freundlich und fürsorglich, die das Gefühl für den Augenblick in sich finden und es auch mit-teilen.
Menschen, die weich sind, mit einem wild tanzenden Herzen, das Stärke ausstrahlt.
Menschen, die sich niemals scheuen, ihre Werte zu vertreten, egal, wie stark der Gegenwind bläst.
Die Welt braucht solche Menschen.
Ich brauche dich!
Möge ich ebenso sein für dich.
Zu jeder Zeit und darüber hinaus.
Danke, dass es dich gibt.
Dass du dein Wort kundtust,
dran bleibst
und BIST.
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DANKE für DICH.

Akkommodation

 

Barcelona Art, Foto: Alexa Schober.
Wann hast du jemanden das letzte Mal berührt?
Ich meine so, dass sich dein Herz dabei überschlug und dann von der Brust bis in den Bauch geschmolzen ist?
Wann hast du dich das letzte Mal so in den Bann gezogen gefühlt und dich derart im Moment verankert gewusst, dass du vergessen hast aufzupassen auf jede Regung in den Gesichtern der anderen und nur noch die Veränderung in der Größe der Pupillen deines Gegenübers wahrgenommen hast? Vielleicht weil du dir vorgenommen hast, dich dem Tag, seinem Rhythmus und der Energie hinzugeben ohne ständig alles zu hinterfragen?
Wann war es, als du dich das letzte Mal so sehr im Moment angekommen fühltest, weil es da nichts zu interpretieren und hinterfragen gab?
Konntest du schon mal fühlen, wie sich die Krümmung deiner Linse verändert, sobald du in unterschiedliche Helligkeiten und Entfernungen blickst? Wenn du dich für lange Zeit nur auf den Blick in die Ferne konzentriert hast, kann dich die plötzliche Naheinstellung der Augen durchaus ins Taumeln bringen. Die Kunst besteht darin, diese kurzfristige Dysbalance so aussehen zu lassen, als würdest du tanzen. Nicht für immer, nein. Nur so lange, bis dir dein Körper den Fokus auf Naheliegendes auch wieder abkauft.
Wie schön das sein kann, nichts zu müssen und alles zu dürfen im Angesicht eines Menschen der sich auch in der Nähe so echt zeigt, dass da kein bisschen übrig bleibt, das irgendwie umzuinterpretieren oder irgendwo hinein zu kategorisieren wäre, weil man sonst Angst hat, es könne wo liegen bleiben.
Wann hast du das letzte Mal auf einem Berggipfel gesessen und dich etwas zu weit nach vorne gebeugt, warst irgendwann so dermaßen laut, dass du daneben auch noch vergessen hast, was du sagtest und nicht mehr wusstest, was alles geht und was nicht?
Wann hast du den Verstand das letzte Mal ein Weilchen zur Seite gelegt?
Weißt du noch, wie dieser Tag geschah?
Wie er begann, wie er endete und warum genau du in dieser Nacht nicht schlafen konntest?
Wie schön das ist, sich so etwas zu merken.
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